Lebenslauf
Joachim Hartung wurde am 13. Februar 1948 in Güntersleben (Landkreis Gotha) geboren. Er studierte von 1966 bis 1971 Mathematik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn und promovierte dort auch 1972. Von 1971 bis 1975 war Joachim Hartung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wahrscheinlichkeitstheorie und Mathematische Statistik der Universität zu Bonn beschäftigt.
Früh entwickelte Joachim Hartung ein Interesse an angewandten Problemen der Statistik und von 1975 bis 1979 war er Professor für Angewandte Statistik an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität zu Bonn. Im Sommersemester 1979 war er als Professor für Mathematische Statistik an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster tätig und wechselte schon zum Wintersemester 1979 an die Universität Dortmund. Dort gehörte er zur ersten Generation der Professoren der damaligen Abteilung Statistik. Der Dortmunder Universität blieb Joachim Hartung bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst im August 2013 treu. Rufe an die Technische Universität Wien und die Bundeswehrhochschule in Hamburg lehnte er ab.
Joachim Hartung war DER HARTUNG. Sein 1982 erschienenes Buch Statistik - Lehr- und Handbuch der angewandten Statistik (mit Bärbel Elpelt und Karl-Heinz Klösener) ist ein Standardwerk der Statistiker im deutschsprachigen Raum. Das Buch wurde zur 4. Auflage 1984 überarbeitet und zusammen mit seiner Frau Bärbel Elpelt-Hartung zur 15. Auflage im Jahre 2009 noch erweitert. Zudem war Joachim Hartung Mitautor weiterer Lehrbücher der angewandten Statistik.
Joachim Hartung war von 1993 bis 2002 Sprecher des Graduiertenkollegs Angewandte Statistik, dem ersten Graduiertenkolleg am Fachbereich Statistik der Universität Dortmund, sowie von 2002 bis 2006 Sprecher des nachfolgenden Graduiertenkollegs Statistische Modellbildung.
Einen neuen Forschungsschub für Joachim Hartung ergab das Mitwirken im Sonderforschungsbereich 475 „Komplexitätsreduktion in multivariaten Datenstrukturen“. Von 1997 bis 2003 war er dort Leiter des Projekts „Meta-Analyse in Biometrie und Epidemiologie“. Zahlreiche Publikationen zur Meta-Analyse entstanden; eine Arbeit wurde dabei 2006 mit dem Thomas L. Saaty Preis ausgezeichnet. Im Jahre 2008 erschien das Buch „Statistical Meta-Analysis with Applications“, deren Mitautor er war.
Seit Mitte der 1980er Jahre war Joachim Hartung immer wieder in die Planung und Auswertung klinischer Studien involviert. Sein letztes Forschungsgebiet kam auch aus dem Gebiet der klinischen Studien. Zu adaptiv-gruppensequentiellen klinischen Studien leistete er seine letzten wissenschaftlichen Beiträge.
Nachruf
Die Technische Universität Dortmund und die Fakultät Statistik trauern um
Universitätsprofessor em. Dr. Joachim Hartung
* 13. Februar 1948 † 28. Februar 2014
Prof. Joachim Hartung kam 1979 an die Universität Dortmund und gehörte zur ersten Generation der Professoren der damaligen Abteilung Statistik.
34 Jahre lang war er Inhaber des Lehrstuhls Statistik mit Anwendungen im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Er engagierte sich als Dekan und in der akademischen Selbstverwaltung.
Prof. Hartung zählte zu den herausragenden Vertretern seines Fachs in Deutschland. Seine fundamentalen wissenschaftlichen Arbeiten, Schriften und Lehrbücher verschafften ihm eine hohe nationale wie internationale Reputation.
Die TU Dortmund und die Fakultät Statistik werden Prof. Hartung als sehr kreativen und engagierten Kollegen in Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Technische Universität Dortmund
Die Rektorin
Universitätsprofessorin Dr. Ursula Gather
Die Dekanin der Fakultät Statistik
Universitätsprofessorin Dr. Katja Ickstadt
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Zur VeranstaltungsübersichtAnfahrt & Lageplan
Der Campus der Technischen Universität Dortmund liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Dortmund West, wo die Sauerlandlinie A45 den Ruhrschnellweg B1/A40 kreuzt. Die Abfahrt Dortmund-Eichlinghofen auf der A45 führt zum Campus Süd, die Abfahrt Dortmund-Dorstfeld auf der A40 zum Campus-Nord. An beiden Ausfahrten ist die Universität ausgeschildert.
Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 15- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
Zu den Wahrzeichen der TU Dortmund gehört die H-Bahn. Linie 1 verkehrt im 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund Eichlinghofen und dem Technologiezentrum über Campus Süd und Dortmund Universität S, Linie 2 pendelt im 5-Minuten-Takt zwischen Campus Nord und Campus Süd. Diese Strecke legt sie in zwei Minuten zurück.
Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.